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Die Wiege einer glänzenden Stadt

Mitten in der City von Duisburg befindet sich der Burgplatz. Stand hier tatsächlich mal eine Duisburg?, frage ich mich. Na ja, so etwas ähnliches, finde ich heraus:

 

Im frühen Mittelalter befand sich hart am Ufer des Rheins, an der Stelle des heutigen Burgplatzes, das Wohnhaus des Königs. Da dieses Haus - die sogennante Pfalz - durch Wälle und Zäune gesichert wurde, nannte man es seine Burg! Logisch. Und an dieser Burg entstand die erste Siedlung Duisburgs, mit Handwerkern, Bauern, Fischern und Händlern, welche wiederum die ersten Märkte abhielten.

 

Das heutige Rathaus steht also auf geschichtsträchtigem Boden und an einem Ort, den man als die Wiege der Stadt bezeichnen kann. Das Rathaus wurde in mehreren Bauabschnitten zwischen 1897-1902 errichtet. Um zwei Innenhöfe sind die Gebäudeflügel und ein 67 Meter hoher Rathausturm angesiedelt. Innen gibt es prächtige Säle und sogar noch einen echten Paternoster. Ein Besuch lohnt sich.

 

Wer durch den Rathausbogen schlendert, landet an den archäologischen Zeitzeugen des ältesten Marktplatzes, mit den Grundmauern der aus dem 16. Jahrhundert stammenden Markthalle. Dieser "Alte Markt" war das Handelszentrum der Stadt.

 

Auf dem Burgplatz selbst steht der Mercatorbrunnen, zu Ehren Gerhard Mercators, dem Kartografen, der im Jahr 1552 nach Duisburg umsiedelte, bis zu seinem Tod 1594 in der Oberstraße lebte und am heutigen Landfermann-Gymnasium unterrichtete.

 

In der Salvatorkirche, die sich am Rande des Burgplatzes befindet, ist Mercator beigesetzt worden. Eine steinerne Gedanktafel in der Südkapelle erinnert hier an ihn. Ein Rundgang durch die gotische Basilika lohnt sich in jedem Fall. Die besondere Architektur auf sich wirken zu lassen, die tollen Fenster anzuschauen oder, mit etwas Glück, die Klänge der Kuhn-Orgel zu hören, ist einfach ein Erlebnis.

 

Und um den Bogen zu schließen: Ursprung der Salvatorkirche war die Kapelle auf der Burg des Königs, gewidmet dem "Salvator mundi", dem Erlöser der Welt. Dieses erste Gotteshaus Duisburgs wurde von Mönchen des Klosters Prüm (Eifel) geschaffen. Regino von Prüm, der Abt des Klosters Prüm, ist es denn auch, auf den die früheste schriftliche Erwähnung Duisburgs aus dem Jahre 883 zurückgeht.

 

Wie die Endung "-burg" in diesem Namen zustande kam, weiß ich ja nun. Und was bedeutet "Duis-"? Die erste Silbe des Namens der Stadt soll auf das germanische „dheus“ zurückgehen, was so viel wie „bauschend“ oder „glänzend“ bedeutet. Das hört sich gut an! Die glänzende Burg!

 

Und auch wenn dieser Glanz nicht alle Plätze der Stadt erreicht und der Burgplatz leider zu einem großen Teil nur als Parkraum genutzt wird. Wer mit offenen Augen hierher kommt, entdeckt spannende Geschichte(n) und bauschende Schönheit.

 

Und einen Schritt weiter, ist man auch schon am Innenhafen.

 

Fotos: Verena Meyer

Tipps: Salvatorkirche.de , das Rathausgebäude

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 Verena Meyer

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