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Ein Kilometer Kunst

Die Königstraße führt vom Duisburger Hauptbahnhof bis zum Kuhtor und ist die bedeutenste Fußgängerzone Duisburgs, mit vielen Geschäften, Banken, aber auch Brunnen. Daher wird sie auch die Brunnenmeile genannt. Zumeist markieren diese Wasser-Kunstwerke besondere Plätze oder Einmündungen in andere Straßen.

 

Beginnt man an der Ostseite der Einkaufsstraße, Höhe Averdunkplatz, trifft man zunächst auf den Brunnen, der 1983 vom niederländischen Bildhauer André Volten geschaffen wurde. Eigentlich trägt sein Werk keinen Titel, aber die Einheimischen nennen es liebevoll Waschmaschine. Der aus rostfreiem Stahl gefertigte Brunnen greift natürlich die lange Tradition der Stahlindustrie in Duisburg auf.

 

Ein paar Schritte weiter steht Otmar Alts Wassermühle von 1986. Der Künstler aus Werningerrode ist für seine Experimentierfreudigkeit bekannt und möchte zugängliche Kunst für jedermann schaffen. Das ist ihm hier gelungen. Die Blumen und Pflanzen aus Bronze wirken phantasievoll und verspielt, fast, als hätte ein Kind sie gemalt.

 

Am König-Heinrich-Platz ist mit seiner Umgestaltung und der Schaffung der "hängenden Rasenflächen" im Jahr 2008 ein neues Wasserspiel zur Brunnenmeile hinzugekommen, welches insbesondere bei den Kleinen an warmen Sommertagen höchst beliebt ist. Direkt aus dem Granitpflaster heraus sprühen nämlich 116 Edelstahldüsen mal kleine, mal hohe Wasserfontänen gen Himmel. Ein herrlich erfrischendes Spektakel in jeder Hinsicht.

 

Auf Höhe der Einmündungen Clauberg-/Landgerichtstraße steht Ulf Hegewalds 1993 aufgestelltes "Stadtbild", ein Brunnen aus rotbrauner Keramik. Der 1942 geborene Architekt lebt in Aachen. Der Umgang mit Material und elementaren geometrischen Vorstellungen sowie die Erinnerung architektonischer Fragmente, sind die Basis seiner Skulpturen.

 

Ein echter Blickfang und vielleicht der bekannteste unter den Brunnen der Königstraße ist der "Livesaver" des Künstlerduos Niki de Saint Phalle/Jean Tinquely. Wie eine überdimensionale, kunterbunte Nana sieht das Werk aus. Eine Vogelfigur, aus deren Flügel das Wasser in weiten Bögen herausspritzt und an die sich verzweifelt ein Mensch klammert. An sonnigen Tagen leuchten die Farben hell und einladend!

 

Der „Schiffsmasken“-Brunnen von Thomas Virnich am Kuhtor erinnert mit seinen drei aufragenden Stahlformen an Schiffssegel und Hafenatmosphäre. Passend für eine Stadt, die den größten Binnenhafen der Welt ihr eigen nennt und seit 1716 Schiffe aus aller Herren Länder empfängt.

Fotos: Verena Meyer

Übersichtskarte aus "Unsere Stadt Duisburg", Mercatorverlag 2008

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 Verena Meyer

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